Auftretender Schimmel im Keller sollte jeden Liegenschaftsbesitzer aktivieren. Er ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern gesundheitsschädlich und eine ernstzunehmende Gefahr für die Bausubstanz. Nicht zuletzt im Zug neuer Bauvorschriften und exzessivem Energiesparen beim Heizen sind in den letzten Jahren Fälle von unbewohnbar gewordenen Häusern publik geworden.
Schimmelpilz benötigt für seine Ausbreitung nur drei Dinge: Feuchtigkeit, Sauerstoff und organisches Material. Diese Voraussetzungen sind auch in frisch erstellten Gebäuden zunehmend gegeben. Wer trocknet denn heutzutage einen Rohbau noch richtig aus? Ein russisches Sprichwort heisst dazu: «Wenn du ein Haus baust, lass ein Jahr lang deinen Feind darin wohnen, danach einen Freund, und erst dann ziehst du selber ein.»
Verschärfend kommt dazu, dass neuerdings auch im tiefen Winter dank Chemikalien betoniert werden kann. Die Betonqualität leidet dabei nur wenig (aber immerhin), aber das Austrocknen bleibt weitgehend auf der Strecke. So beinhaltet ein Kubikmeter sogenannt getrockneter Beton heute gern 20 – 30 Liter Wasser.
Da warme Luft nach oben steigt, dringt Feuchtigkeit unter Umständen durch vorhandene Öffnungen in den Dachboden und kondensiert dort an kalten Oberflächen. Solche Stellen sind extrem gefährdet und werden leider viel zu wenig kontrolliert. Hinzu kommen Baumängel durch Wärmebrücken – quasi das Paradies für den Schimmelüilz.
Wer direkt nach dem Bauen am Heizen oder am Einsatz von Entfeuchtungsgeräten bzw. eines Bautrockners spart, spart am falschen Ort. Die eingesparten Stromkosten stehen in keinem Verhältnis zu den negativen Folgen erhöhter Feuchtigkeit oder gar einer Sanierung des Gebäudes.